Samstag, 26. November 2016

Wo ist unser Roller?

In Luang Prabang angekommen haben wir uns erst einmal einen entspannten Abend gemacht - beim Essen auf dem Nightmarket haben wir unsere nächsten Tage in dieser Stadt geplant.
Tag 1: Stadt erkunden
Tag 2: Wasserfall
Tag 3: Abreise
So ungefähr haben wir es dann auch umgesetzt.

Am ersten Tag haben wir die Stadt erkundet, aber nicht wie sonst mit dem Roller sondern mal wieder zu Fuß (die Preise um hier einen Roller zu mieten waren outrageous!!). Zuerst ging es Richtung Fluss und eigentlich zum UNESCO-Denkmal, da Luang Prabang eine UNESCO-Stadt ist, sind aber irgendwie daran vorbei gelaufen - so spannend kann es also nicht gewesen sein.. Auf der Essensuche sind wir dann über 'Big Brother Mouse' (eine Organisation die die Laotischen Kinder mit Büchern versorgt, da viele durch ihre Armut nicht mal ein einziges Buch besitzen) gestolpert. Nach einem kurzen Snacks war unser nächstes Ziel 'Vat Phousi' ("Vat" heißt auf Lao Tempel). Da dieser Tempel den höchste Punkt der Stadt darstellt hieß es mal wieder Treppen steigen! Oben angekommen sind wir nach dem bestaunen des hier berühmten 'Buddha Footprints' auf zwei junge buddhistische Mönche gestoßen mit denen wir uns gerne für einige Zeit unterhalten haben um mehr über die Lehren Buddhas und über ihr Leben herauszufinden. Wie viele andere, die ebenfalls schon früh von ihren Familien zu buddhistischen Klöstern geschickt werden um eine gute Ausbildung, die sie sich sonst nicht leisten könnten, zu erfahren, müssen die beiden Mönche die wir getroffen haben jeden Morgen um 4:30 Uhr aufstehen um barfüßig Almosen von den Einheimischen einzusammeln. Von diesen stellen sie dann ihre maximal zwei Mahlzeiten, die sie pro Tag zu sich nehmen, zusammen. Nach dem wohl verdienten Frühstück gehen sie in die Schule, wobei die 13 Fächer, in denen sie unterrichtet werden, unseren Schulfächern ziemlich ähnlich sind. Irgendwann hatten die zwei wohl genug von unseren Befragungen und so haben wir uns mit herzlichen Dank verabschiedet und unseren Weg zum eigentlichen Tempel fortgesetzt. Doch auch das hat länger gedauert als erwartet, da wir durch eine Art Trommelritual, das am Wegesrand stattfand, unterbrochen wurden. Wir können zwar nicht ganz sagen, was und wozu das war, aber der Anblick und Klang hat uns auf jeden Fall ins Staunen gebracht!
Dann endlich oben angekommen war es sogar schon Sonnenuntergangszeit, den wir uns dann natürlich nicht nehmen haben lassen anzuschauen. Leider war es doch nicht so idyllisch anzuschauen, wie man es sich vielleicht gerade vorstellt, da ununterbrochen wildes Kamerageklicke zu hören war - verursacht von einer Chinesen-Touristen-Schar...
Direkt von hier gings wieder zum night market.

Am nächsten Tag haben wir uns dann zu zweit einen Roller gemietet und abs gings Richtung 'Khungsi-Wasserfall', einer der schönsten Wasserfälle den wir bis jetzt gesehen haben, wenn auch ein wenig überfüllt, aber selber Tourist kann man sich ja eigentlich nicht beschweren. Warum wir den Wasserfall so schön fanden, hat wohl zum einem an seiner Farbe gelegen. Da das Wasser auf seiner Reise über Kalkstein fließt und dabei kleine Partikel, die reich an Calciumcarbonat sind, 'einsammelt', erscheint uns das Wasser türkis-blau, aber überzeugt euch auf den Bildern weiter unten besser selbst. Und zum anderen an den vielen verschieden Pools, in welchen man dann schwimmen konnte.
Auf dem Weg zum Wasserfall ist man auch noch an einer Bärenstation vorbeigekommen. Eine Australierin hat diese errichtet und rettet die vom Aussterben bedrohten Tiere vor Wildereren.

Zum Abendessen haben wir uns mit einem Bekannten von Alines Mutter getroffen, der zufälligerweise auch noch aus Weiterstadt war. Eigentlich war der Abend echt gut, bis wir zurück zum Rollerparkplatz kamen und uns auf den Nachhauseweg machen wollten.
Hier einfach mal unsere Gedankengänge, das sagt wahrscheinlich schon alles:

Das dahinten ist bestimmt unser Roller.
Oh nein das war der falsche, vielleicht der da drüben?
Nope der auch nicht.
Dann muss es ja der da vorne sein, das ist der einzige der noch da ist.
Wir müssen echt mal anfangen uns zu merken wo wir parken!
Nein, auch nicht.
WO IST UNSER ROLLER????

Verzweifelt wie wir waren, haben wir bei den Locals Hilfe gesucht. Der erste konnte uns nicht einmal richtig verstehen und der zweite hatte auch irgendwie nicht so den Plan. Trotzdem haben es die beiden geschafft, jemand anderen zu holen, der uns dann auch helfen konnte oder zumindest sein bestes gegeben hat, um unseren Roller wieder zu finden. Das Problem war, dass man den Roller nur bis maximal 9 Uhr auf dem Parkplatz abstellen durfte und unser Roller jetzt sozusagen abgeschleppt wurde. Aber nicht wie in Deutschland auf einen offiziellen Abschleppplatz sondern in irgendeinen Hinterhof in den kleinen Gässchen Luang Prabangs, also machten wir uns auf die Suche.
40 Minuten später: nachdem wir an zig Türen geklopft, in gefühlt jeden Hinterhof geschaut und alle möglichen Leute gefragt hatten, haben wir ihn immer noch nicht wieder. Den entscheidenden Hinweis gab uns dann eine Frau aus dem Auto (zum Glück war der hilfreiche Laote die ganze Zeit bei uns und hat das Reden übernommen, ohne ihn wären wir echt aufgeschmissen gewesen!). Die nächste Tür an die wir klopften war ein Treffer, unser Roller wartete in der Garage auf uns!
Jetzt konnten wir auch endlich nach Hause fahren und erschöpft in unsere Betten fallen.
Denn am nächsten Tag gings wieder früh raus, schließlich wollten wir uns noch den Almosengang der Mönche anschauen. An sich eigentlich ganz cool, aber von vielen mittlerweile zur Show gemacht.

Nach kurzem Frühstück wurden wir dann auch schon von einem MiniVan eingesammelt, der uns in knapp 5 Stunden durch die Berglandschaft nach Vang Vieng brachte. Man muss sagen, gute Straßen werden hier wohl überbewertet. Die meiste Zeit fuhren wir mit maximal 20kmh über, mit tiefen Schlaglöchern übersäte, Schotterpisten. Auch Leitplanken waren nicht vorhanden, aber hey immer alles positiv sehen! So konnte man wenigstens die Aussicht auf die Abgründe direkt neben der Straße 'genießen'.

Donnerstag, 24. November 2016

In 3 Tagen nach Laos

Laos - schonmal davon gehört?

Wenn nicht, ist es auch kein Weltuntergang. Ganz ehrlich, bevor wir nach Südostasien sind, hatten wir selber noch nie wirklich etwas von dem kleinen Land gehört.

Um die Unwissenden aufzuklären: Laos liegt zwischen Thailand und Vietnam und ist ca. 2/3 der Größe Deutschlands, hat aber grade mal 6,77 Millionen Einwohner (das sind grade mal 24 pro Quadratkilometer!!), von denen die meisten in sogenannten Hill Tribe villages wohnen. Man spricht hier Laotisch (wir haben auch schon ein bisschen gelernt, Hallo heißt  zum Beispiel 'Sabaaidii' und danke 'Kop Chai') und bezahlt in Kip, 1€ sind knapp 10.000Kip.

So jetzt aber erstmal genug von den Fakten, erstmal mussten wir ja ankommen. Unsere Anreise hat ganze 3 Tage gedauert und von Van, Bus und Boot war alles mit dabei.
Am ersten Tag gings morgens mit dem Minivan zur Grenzstadt Chiang Khong. Zwischendurch haben wir auch noch beim weißen Tempel gestoppt, der, wie der Name schon sagt, komplett in weiß gehalten ist.
Die Nacht haben wir dann in Chiang Khong in einem Gasthaus verbracht, auf den härtesten Betten die man sich erdenken kann, viel Unterschied hätte es wahrscheinlich nicht gemacht, hätten wir einfach auf dem Boden geschlafen. Morgens mussten wir dann wieder früh raus, denn jetzt stand erstmal die Grenzüberquerung an.
Nachdem wir gefrühstückt und Geld gewechselt hatten, wurden wir mit dem TukTuk an die Grenze gefahren. Hier haben wir erstmal einen Ausreisestempel in den Pass bekommen und waren somit offiziell ausgereist, jetzt befanden wir uns im Niemandsland. Nach kurzem Warten gings weiter zur laotischen Einreisebehörde, hier musste jeder einen Visumsantrag ausfüllen und anschließend durfte man für 31$ einreisen (das erste mal vor wir fürs Visum Geld bezahlen mussten!!). Mit einem anderen Bus gings weiter zum Hafen, wo das Slowboat schon auf uns wartete. Um kurz nach 11 hat das Boot dann auch endlich abgelegt, zum Glück konnten wir uns gute Plätze sichern. Nach knapp 6 Stunden sind wir in Pakbeng angekommen, jetzt gings erstmal wieder auf Bettensuche. Nachdem wir das erste Hostel aufgrund der Bettenhärte ablehnte, das zweite aufgrund des Preises und das dritte dann auch noch voll war, haben wir letztendlich aber doch noch einen Schlafplatz gefunden. Auch wenn wir hier nicht  wirklich viel Zeit verbringen konnten, denn der Wecker klingelte am nächsten Morgen schon um 6:30 Uhr. Nach einem schnellen Frühstück gings kurz danach wieder aufs Boot. Nach weiteren 6 Stunden Fahrt sind wir endlich in Luang Prabang angekommen, da der Hafen etwas außerhalb lag, mussten wir aber erst noch ein TukTuk in die Stadt nehmen.

Alles in allem kann man echt sagen, bis jetzt hat uns die Landschaft in Laos sehr beeindruckt. Die Reise ging durch eine durch und durch grüne Berglandschaft mit vereinzelten Häusern und Feldern. Hin und wieder hat man auch Wasserbüffel gesehen, die hier zum Reisbau benötigt werden und auch ab und zu auch den ein oder anderen Fischer.

Dienstag, 22. November 2016

762 Kurven später

I Unser nächstes Ziel ist Pai, eine kleine Stadt noch weiter im Norden Thailands.

Nachdem uns einige den Tipp gegeben hatten, diese landschaftlich atemberaubende Fahrt von Chiang Mai nach Pai mit einem eigenen Roller zu machen, andere aber meinten diese Strecke sei aufgrund der vielen Kurven und der Enge zu gefährlich, wollten wir uns doch selber überzeugen und mieteten kurzerhand 2 Roller für die nächsten 3 Tage.
Pai ist zwar nur 82,5 Kilometer Luftlinie oder gut 125 Straßenkilometer von Chiang Mai entfernt, trotzdem hat die Fahrt uns gut 3 Stunden gekostet und nein, wir haben den Roller nicht geschoben, aber bei 762 Kurven, ständigem Auf und Ab und der ein oder anderen Kuh auf der Straße mussten wir unser gewohntes Tempo doch ein wenig drosseln.

Die durchschnittlich 254 Kurven pro Stunde oder die mehr als 4 Kurven pro Minute, haben sich aber wirklich gelohnt! Die Landschaft und die Aussichten waren echt atemberaubenden.

Leider hatten wir nur einen Tag diese Stadt zu erkunden, sie ist in Thailand mit ihrer Individualität und ihrem Ruf als Hippie-Stadt etwas ganz besonderes. Uns kam sie sehr laid-back vor, nicht alle 2 Sekunden wurde probiert einem etwas an zu drehen, die Läden war einzigartig und süß und auch die Natur war noch gut erhalten.

Auf unserer Erkundungstour haben wir uns als erstes auf den Weg zum White Buddha gemacht, das hieß mal wieder die Treppen erklimmen und das Monument bestaunen.
Weiter gings auf einer traumhaften Straße vorbei an Elefantenfarmen zum Pai Canyon.
Auf dem Weg zum Mae Peng Wasserfall haben wir dann noch an einem Tempel halt gemacht, der irgendwie eine Art Mischung aus chinesischen und thailändischen Buddhismus darstellte.
Am Wasserfall haben wir mal wieder gemerkt, wie klein die Welt doch eigentlich ist (oder wohl eher wie ähnlich die Reiserouten sind), wir haben nämlich Freunde aus Chiang Mai wieder getroffen. Nach einer kurzen Erfrischung im wirklich eiskalten Wasser sind wir auf dem Rückweg noch durch die Chinese Village gefahren und haben an einem Viewpoint gestoppt.

Am nächsten Tag haben wir uns nach einigen Startschwierigkeiten auf den Rückweg gemacht. Erst nach einer kurzen Panikattacke haben wir herausgefunden, dass unsere Roller sich nur starten ließen, wenn der Ständer oben war. Nach unserer Erleuchtung konnten wir dann endlich starten und kamen nach einem Stopp an der Memorial Bridge, die an 2. Weltkrieg erinnert, auch (fast) pünktlich in Chiang Mai an.
Hier sind wir zurück zu unserem Hostel, wo wir unsere großen Rucksäcke deponiert hatten, und haben uns nochmal ausgeruht, bevor es am nächsten Tag nach Laos ging.

Montag, 21. November 2016

Chiang Mai: von Laternen über Pad Thai bis hin zu Elephanten

Unseren ersten Tag in Chiang Mai haben wir aufgrund unserer langen Reise erst einmal zur Hälfte verschlafen.

Als wir es dann endlich geschafft hatten aufzustehen, haben wir noch 2 Deutsche und einen Engländer kennen gelernt -alle auf der Suche nach Informationen über das mysteriöse Festival. Niemand wusste wirklich etwas darüber, aber jeder wusste etwas wird passieren. Das größte Problem war wohl, dass genau dieser Tag das Ende der 'Mourning-Period', aufgrund des Todes des Königs vor genau einem Monat, kennzeichnete.

Ihr fragt euch bestimmt schon, was genau dieses Festival jetzt ist und bevor wir weiter erzählen, wollen wir euch erstmal aufklären.

Eigentlich werden 2 Festivals gleichzeitig gefeiert, zum einen das Yee Peng Festival und zum anderen das Loy Krathong Festival.

Yee Peng wird in der Vollmondnacht des 2. Monats des Lanna-Mond-Kalenders gefeiert, dieses Jahr war es besonders cool, weil das Fest auf den Supermond gefallen ist. Es wird gefeiert, um Buddha zu ehren. Große Papierlaternen, angetrieben durch eine Kerze, werden in den Himmel geschickt, um Pech und Unglück einer Person zu vertreiben.

Loy Krathong ist dem Yee Peng Fest sehr ähnlich, auch hier befreit man sich vom Schlechten, man feiert es jedes Jahr zum Vollmond im 12. Monat des thailändischen Kalenders. Diesmal in dem man kleine geschmückte Boote (die mit Räucherstäbchen und Kerze ausgestattet sind), sogenannte Krathongs, den Fluss hinunterschickt.

Da wir immer noch keine genau Info hatten, sind wir erst einmal zum sogenannten Thapae Gate gelaufen. Hier stand dann auch, zu unserer Erleichterung, eine Bühne und Programmhefte wurden ausgeteilt. So fanden wir heraus, dass erstmal eine Eröffnungzeremonie stattfand  und danach die Krathongs in den Fluss gesetzt wurden.
Schon nach der Zeremonie wurden einige  Lichter gezündet, auf dem Boden wurde mit Kerzen verschiedene Muster gelegt und natürlich haben auch wir unseren Teil beigetragen.
Anschließend sind wir runter zum Fluss gelaufen und haben auf dem Weg auch schon ein Krathong gekauft, umweltfreundlich wie wir sind, war dieses aus Brot und somit gleichzeitig eine Leckerli für die Fische.

Das Yee Peng Fest hat dann erst am nächsten Tag gestartet, um Punkt 7 haben alle begonnen Laternen steigen zu lassen und weiterhin wurden auch Krathongs den Fluss runtergeschickt. Eigentlich hieß es, dass aufgrund der Trauer der Einheimischen keine Laternen losgelassen werden sollen, das haben aber anscheinend nicht alle mitbekommen. Wir haben uns dann aus Respekt gegenüber den Einheimischen entschieden keine Laterne steigen zu lassen, aber trotzdem die wirklich atemberaubende und irgendwie auch magische Aussicht genossen - wir haben uns gefühlt wie im Disneyfilm 'Tangled'!
Am dritten und damit letztens Tag des Festival, stand noch eine Parade an, dieses Jahr in schwarz und weiß gehalten (und ein bisschen Glitzer). Eigentlich ganz cool, aber von den Faschingsumzügen in Deutschland ist man doch noch mehr gewöhnt.

Alles in allem war es echt eine garnicht in Worte zu fassende und einzigartige Erfahrung!

Neben dem Festival haben wir aber auch noch andere Sachen in und um Chiang Mai gemacht.

Zunächst einmal haben wir einen Kochkurs belegt. Hier hat uns ein Ladyboy auf sehr lustige Weise beigebracht, wie man thailändisch kocht. Schließlich wollen wir unser Lieblingsessen 'Pad Thai'  auch noch in Deutschland weiter genießen.

Unser zweites großes Abenteuer war, Elephanten kennenzulernen. Schon morgens um 7 wurden wir von unserem Guide abgeholt und es ging knapp 2 Stunden zu einem Elephant Sanctury in den Bergen Chiang Mais. Dort angekommen mussten wir erst einmal in traditionelle Kleidung wechseln. Kurz darauf begrüßten wir die Elefantenfamilie, die schon auf uns (oder wohl eher ihr essen) warteten. Trotz anfänglichen Respekts haben wir uns schon bald an diese Riesen herangetraut und uns von ihnen küssen und umarmen lassen. Wir haben uns auch nicht gescheut mit ihnen im Fluss zu schwimmen und sie zu waschen.
Langsam haben auch wir Hunger bekommen und nach einem sehr leckeren Lunch ging es wieder zurück nach Chiang Mai.